Ungarischer Karpfenrekord 2017!

Rekord Karpfen 2017
Ungarischer Rekordfisch aus See gezogen
Der Angler Bèla Baranyi mit seinem Rekordfang.

Die bislang größte Karpfentrophäe wurde am 22 Mai 2017 um 05:00 Uhr in der Früh bei Windstille nach einer Kältefront aus dem Baggersee in Hatvan ausgehoben. Der Angler Herr Béla Baranyi.  

 

„Ich habe sofort gemerkt, dass ein kapitales Exemplar angebissen hat. In einer Entfernung von etwa 200 m konnte ich ihn anhalten. Es hat fast eine Stunde gedauert, bis ich den Fisch in Ufernähe brachte. Er ist so schnell geschwommen, dass ich die Schnur kaum aufspülen konnte. Es begann eine neue halbe Stunde Kampf, bis wir ihn mit meinem Freund am Ufer auf der großen Matratze hatten. Ein mächtiges Stück! Ich hatte das Gefühl, den größten Karpfen gefangen zu haben und kümmerte mich sofort um die Waage. Der Zeiger sprang zwischen 41-42 Kg. Alles abgezogen war das genaue Nettogewicht 40,40 Kg. Der bisher größte Karpfen lag vor uns. Nach vorsorglicher Behandlung habe ich mich mit schmerzenden Herzen vom größten Fisch meines Lebens verabschiedet und ins Wasser zurückgesetzt. Der wunderbare Riese ist hoheitsvoll weggeschwommen. Es war ein wunderbares Gefühl.“ – erzählte der Angler, Herr Béla Baranyi sein einmaliges Erlebnis in der ungarischen Fachzeitschrift „Karpfenwelt“.

Erfahrungsbericht von Wolfgang Enzlmüller

Den nachfolgenden Erfahrungsbericht hat uns Hr. Wolfgang Enzlmüller – seines Zeichens Redakteur der Zeitschrift „Carp Mirror“ – zur Verfügung gestellt:

Ich habe lange überlegt ob ich diese Story schreiben sollte, werte Leserinnen und Leser, da ein großer Teil meiner Bekannten alles andere als glücklich darüber sein werden, da ich Ihnen nun ein Gewässer verrate, welches sie in dieser Form selten erlebt haben und erleben werden! Warum ich Ihnen das Gewässer verrate? Sehen Sie es als Geschenk und separaten Pluspunkt warum Sie sich den „Carp Mirror“ gekauft haben.
Das Gewässer ist ein ca. 200 ha großer See aus Ungarn. Einige nennen ihn auch „Sixty“ – der Name ist wegen seiner Entfernung zu Budapest, der Ort „Hatvan“, bei dem sich der See befindet, ist nämlich genau 60 km östlich von Budapest gelegen.
Nun gibt es ein große Anzahl von Gewässern in Ungarn, welche einen tollen Fischbestand haben, verglichen mit diesem See, können sie alle „einpacken“! Es handelt sich um keinen Paylake oder ein überbesetztes „Puff“, sondern vielmehr um einen See mit sehr gutem Fischbestand. Was ihn besonders auszeichnet ist der enorme Großfischbestand, und damit rede ich von 20, 30 und mittlerweile auch vom ersten 40 kg+ Karpfen – und JA wir reden noch immer von einem nicht kommerziellen 5 ha Paylake! In den Kescher springen Ihnen die große Fische sehr wohl nicht, eine Chance mehrere Große in einer Woche aber zu fangen ist fast garantiert. Die Mischung machts – sofern Sie gewisse Punkte und Infos beachten, dazu aber später. Für umgerechnet 25 Euro Tageskarte sind wir auch weit entfernt von anderen berühmteren und erheblich kleineren Gewässern in Ungarn, welche für die großen Fische bekannt sind.
Sie werden sich denken, ist ja schön, dass ich Ihnen von einem Top-Gewässer aus Ungarn schreibe, aber wie komme ich zu einer Angellizenz und wo dort angeln? Seit kurzem gibt es eine Homepage (auf der Sie sich gerade befinden 😉 ), aber für den schnellen Erstkontakt auch eine Telefonnummer von der zuständigen Frau Timea Link Wolf (deutschsprachig) / 0036-72 / 251-011. Der – deutschsprachige – Ansprechpartner vor Ort ist Tamàs Gàlik. Zu allen Kontaktdaten gelangen Sie hier.
Die wichtigsten Regeln: erlaubt sind 2 Ruten, Nachtfischen, Futterboot mit Echolot und GPS. Verboten sind Schlauchboote.
Es gibt die Möglichkeit in einer exklusiven Bucht zu angeln, dort wurden 5 Holzhütten mit Betten mit Holzveranda gebaut, welche man sich mieten kann – großes Gepäck wie Zelte und Liegen kann man getrost zuhause lassen. Die Hütten sind direkt an den Angelstellen und man ist ständig neben seinen Ruten. Positiv zu erwähnen ist, dass die Plätze abgeschottet von jeglicher Zivilisation sind. Sie brauchen daher nicht mit Bekanntschaften von Fremden – außer den Kontrollorganen – rechnen, da Sie in der Regel die ganze Zeit alleine am Platz sein werden.
Die Bucht von der ich Ihnen schreibe hat zu jederzeit seine Reize, besonders im Frühjahr vor der Laichzeit haben Sie die Möglichkeit den gesamten Großfischbestand auf wenige Hektar direkt zu befischen. Mir passierte es einmal Anfang Mai mit Angelkollegen, dass wir genau zu einer solchen Zeit dort waren. Ich habe noch nie erlebt, was wir dort erleben durften. In den ersten 3 Tagen konnten wir wahre Sternstunden erleben und dutzende Karpfen mit einem Durchschnittsgewicht von über 15 kg fangen. Ein Balkanbulle jagte den Nächsten, kampfstark, dass sich nur mehr die Ruten bogen. Wir konnten einige Fische über 20 und 25 kg landen, der schwerste konnte damals die 30 kg Marke knacken. Wir angelten jeweils mit einer Rute aktiv in der Bucht auf ca. 1 m Wassertiefe. Die 2. Rute legten wir direkt vor unseren Füßen auf ca. 6 m ab, dies waren zwar nicht die Massenbringer, allerdings würdige Jokerruten zu den Massenfängern der anderen Ruten. Auch andere Male zu anderen Jahreszeiten konnte ich am See sehr schöne und große Fische erbeuten. Bei meinem ersten Besuch vor Jahren hatten mein Kumpel Stefan und ich das Glück, dass wir den damals größten Fisch des Sees bereits in der 2. Nacht der Woche überlisten konnten – der Fisch hatte damals 38,70 kg! 2017 wurde er nun mit über 40 kg gefangen. Ich kann mich noch erinnern, als ich den Fisch das erste Mal alleine in der Wiegeschlinge aus dem Wasser heben wollte 😉 es war unmöglich. Nur mit der Hilfe meines Kollegen konnten wir den schweren Fisch zur Abhakmatte tragen und anschließend wiegen. Ich möchte Sie aber nicht mit großartigen Fischstories langweilen, obwohl ich eine Menge davon zu erzählen hätte. Fakt ist – dass der Besitzer mir schilderte, er möchte eines der schönsten Angelareale Ungarns schaffen. Ich denke er untertreibt, ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Gewässer zu einem der Besten Europas entwickeln wird.

Sie müssen wissen, dass das Gewässer im Gegensatz zu den normalen Paylakes und Co. auch sehr viele kleine Karpfen beherbergt. Daher möchte ich Ihnen wertvolle Tipps und Ratschläge geben, damit eine erfolgreiche Tour gewährleistet ist.Verwenden Sie bitte keine kleinen Boilies oder gar Partikel, Pellets & Co. Lassen Sie diese bitte zuhause und füttern Sie auch nichts von dem Zeug dazu. Sie werden sich sonst vor kleinen Karpfen nicht retten können! Sorry für die klingende Überheblichkeit – ich schreibe es aber so offen und direkt wie möglich, bei diesem Gewässer sind dermaßen viele Große drinnen, dass Sie sich ruhig auf diese konzentrieren können und sollen. Und ich rede nicht von 2-3 möglichen Karpfen pro Woche! Und jetzt wird’s dann schon ein wenig pervers, ich erzähle Ihnen nicht , WIE Sie einen Fisch überlisten sollen, sondern wie Sie richtig auf die Bremse drücken, damit Sie Ihre Zielfische fangen:

Größe der Boilies: Am Besten Sie angeln mit 24 mm Boilies, sollte dies auch noch zu attraktiv werden, können Sie auch mit 28 bzw. 30 mm weiterangeln.

Grundmix: Wie bereits erwähnt sind extrem viele kleine Karpfen drinnen, daher verzichten Sie auf Eiweißboilies (Fischmehl) – warum? Überlegen Sie mal was ein Fisch benötigt um zu wachsen? Genau dasselbe was Sie nach dem Fitnessstudio trinken und essen damit die Muskeln wachsen – Eiweiß, richtig. Bei den Fischen ist es so ähnlich, der Kleinere ist viel aktiver, schneller und gieriger – daher bitte den Kleinen so wenig wie möglich die Chance geben! Konzentrieren Sie sich in erster Linie auf Kohlenhydratkugeln – Sie werden den Unterschied sehen, versprochen!

Härte der Boilies: Sollten Sie die Möglichkeit haben den Härtegrad zu beeinflussen, dann lassen Sie sich ein paar härtere Boilies drehen, wenn Sie sehen, dass die normalen nur Kleine bringen, können Sie mit der Härte selektieren.

Futtermenge: Füttern Sie nicht zu viel, auch wenn es wenig aussieht. Füttern Sie 300 – 400 gr. Boilies pro Spot, nach jedem gefangenen Fisch können Sie dann jeweils 1-2 Hände nachfüttern – mehr bitte nicht. Werden die Fische kleiner reduzieren Sie bitte die Futtermenge bis auf nur 5 Stk. Boilies!

Taktik: Am Besten 4 Spots suchen. 2 Spots befischen und die anderen 2 Spots 3 Tage füttern und erst danach darauf angeln. Nach den 3 Tagen können Sie immer abwechselnd die Fische von den Spots beangeln.

Wassertiefe: Dies ist natürlich abhängig von der Jahreszeit. Im Frühjahr bitte das seichte Gewässer beangeln, im Sommer und Herbst können es dann ruhig die tieferen Stellen sein. Das Ablegen nach markanten Kanten sind dort die Bringer.

Jahreszeit: Wie bereits bei Punkt 6, bedenken Sie bitte die Wassertemperatur! Im Frühjahr im seichten, im Sommer, Herbst und Winter im tiefen Wasser angeln. Des Weiteren ist auch der Boiliemix den Jahreszeiten zuzuordnen – von April bis Oktober bitte wie in Punkt 2, Kohlenhydratemix. Ab November bis März können Sie natürlich die Attraktivität erhöhen und mit attraktiveren Boilies (Winterboilies, Fischmehlboilies,..) angeln.

Schlaue Karpfen: Angeln Sie wenn möglich mit Wafters der gleichen Größe der gefütterten Boilies. Sollten Sie keine Wafters haben, dann schneiden Sie etwas von den Hakenködern runter, damit das Gewicht des Hakens kompensiert ist. Vorteil der Wafters sind meiner Meinung nach die längere Haltbarkeit unter Wasser, da dieser in der Regel langsamer arbeitet.

Sollten Sie diese Punkte beachten und befolgen, dann kann dem Ganzen nichts mehr im Wege stehen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfolg in Ungarn. Tight lines!

Wolfgang Enzlmüller